• 06. - 12. März 2025
  • Messegelände Essen

Gebisse - die Suche nach der feinen Verbindung 

© Stübben
Welches Gebiss das richtige ist, hängt mit dem Charakter des Pferdes, der Reitweise und der Erfahrung des Reiters zusammen. 

Bar ohne Namen

Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.

 

Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.

 

 

 

 

Für eine sensible Einwirkung sollte die Hilfe ankommen und das Pferd zufrieden sein. Wir haben Beispiele gesammelt, welches Mundstück für wen passen könnte. 

Das Gebiss steuert die Kommunikation zwischen Reiterhand und Pferdemaul. Es sollte eine feine Verbindung ermöglichen. Voraussetzung ist, dass es auch wirklich passt. Das richtige Gebiss zu finden, ist aber gar nicht so einfach. Es sollte in Größe und Form auf das Pferdemaul abgestimmt sein, aber auch den Ansprüchen und der Erfahrung des Reiters entsprechen. Wir haben mit dem Produktmanager von Stübben Steel-Tec Xander Boere und dem Vertriebsleiter Reitsport bei Sprenger Heiko Koch darüber gesprochen, was auf der Suche nach der störungsfreien Verbindung helfen kann. 

Weniger ist mehr

Einer der größten Fehler ist nach der Erfahrung von Xander Boere das Überzäumen der Pferde. Er sieht häufig zu scharfe Gebisse und zu viel Metall im Maul - sowohl im Profisport als auch bei den Amateuren. “Es gibt immer noch den Versuch, reiterliche Probleme mit dem Gebiss zu lösen. Doch das Pferd ist ein Fluchttier und wenn ihm etwas unangenehm ist, wird es versuchen, davonzulaufen und sich dem Druck zu entziehen”, sagt Xander Boere. Seine Empfehlung ist abzurüsten und mit weicheren Gebissen mehr zu erreichen. “Die Zucht hat die Pferde in den vergangenen Jahrzehnten immer sensibler gemacht. Daher sollte das Ziel immer sein, dass sie zufrieden im Maul sind und die Einwirkung des Reiters zulassen.” Um herauszufinden, ob die Verbindung stimmt, rät Heiko Koch dazu, verschiedene Gebisse auch mal über eine Woche auszuprobieren, sensibel auf die Reaktionen zu achten und ins Pferd hineinzuhorchen. 

Beispiel 1: Junges Pferd 

Für ein junges Pferd, das sich überhaupt erst an ein Gebiss im Maul gewöhnen muss, das noch nicht ausbalanciert ist und vielleicht den Kopf zwischendurch auch mal nach oben nimmt, kann eine doppelt gebrochene Wassertrense ein guter Einstieg sein. “Denn das Mundstück kann in solchen Situationen über den Ring gleiten und erzeugt so keinen Druck auf der Zunge. Gleichzeitig verteilen die drei Glieder den Druck dort gleichmäßig”, sagt Heiko Koch. Das empfinden viele Pferde als deutlich angenehmer. Die doppelt gebrochene Wassertrense liegt allerdings im Vergleich zu einem einfach gebrochenen Olivenkopfgebiss nicht so ruhig im Maul. 

© Stübben
Bei einem jungen Pferd sollte sich der Druck möglichst gleichmäßig im Maul verteilen. 

Beispiel 2: Engagierte Springstute 

Bei einer engagierten Stute mit einem Löwenherz im Parcours braucht der Reiter eine Kommunikationshilfe, um das Pferd in entscheidenden Situationen bei sich zu behalten, ohne den Drang zum Sprung zu bremsen.  Xander Boere rät in einem solchen Fall zu einem Stangengebiss aus Kunststoff. “Das liegt weich im Maul und kombiniert mit einem Seitenstück mit etwas mehr Hebel behält der Reiter die Kontrolle und lässt dem Pferd gleichzeitig seinen Charakter.” Das Gebiss würde er mit einem hannoverschen oder mexikanischen Reithalfter verwenden. 

Beispiel 3: Erfahrenes Dressurpony

Für ein erfahrenes Pony, das von einem jungen Mädchen Dressur geritten wird und sich gerne im Maul ein wenig stark macht, müsste Xander Boere schon ein wenig tüfteln. “Grundsätzlich ist es hilfreich, die Reiter-Pferd-Kombination sowie die Situation genauer anzuschauen und zu beobachten, wie das Pferd reagiert.” Möglicherweise könnte ein etwas dünneres Mundstück mit einem Olivenkopf die richtige Wahl sein.  Da das junge Mädchen vermutlich nicht so viel Druck mit der Hand macht, wirkt das Gebiss nicht zu scharf und liegt ruhig im Maul. Sollte noch ein anderer Reiter das Pony trainieren, könnte es nach der Erfahrung des Experten sinnvoll sein, für ihn eine eigene Gebissvariante zu nutzen. 



Beispiel 4: Starkes Freizeitpferd

Bei einem Freizeitpferd, das in der Bahn gut zu regulieren ist, sich aber im Gelände aber auch mal stark macht und stürmisch wird, könnte eine Drei-Ring-Trense oder ein 2-in-1-Gebiss die Lösung sein. Es lässt sich um 90 Grad drehen und verwandelt dann die doppelt gebrochene Wassertrense in eine leicht verschärfte Variante, um beim Ausritt jederzeit die Kontrolle zu behalten und gefährliche Situationen zu vermeiden. “Das könnte eine gute Kombination sein, denn die Wassertrense genügt für das tägliche Training und die etwas schärfere Version gibt im Gelände Sicherheit”, sagt Xander Boere. Er weist gleichzeitig darauf hin, dass ein schärferes Gebiss niemals mangelnde Reiterfahrung kompensieren sollte. 

Die genannten Beispiele sollen lediglich verschiedene Lösungsmöglichkeiten zeigen. Sie ersetzen keine professionelle Gebissberatung. Wer auf der Suche nach dem passenden Gebiss unsicher ist, sollte sich unbedingt von einem Experten oder einem erfahrenen Trainer begleiten lassen. 

Gemeinsam mit Dr. Vivian Gabor haben wir Tipps zu gebisslosem Reiten zusammen gestellt.