Paris 2024: 13 Olympia-Medaillen für deutsche Pferdezucht
© Equitana
Versailles neuer Sonnenkönig Michael Jung stellte hier noch auf der Equitana 2022 sein Können unter Beweis.
Bar ohne Namen
Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.
Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.
Mit sieben Gold-, vier Silber- und zwei Bronzemedaillen feierte die deutsche Pferdezucht große Erfolge bei den Olympischen Spielen in Paris. Sowohl deutsche als auch internationale Reiter setzten auf „German Horse Quality“ und holten damit über ein Drittel der insgesamt 37 Medaillen. Und das Beste: die EQUITANA bietet vom 6. bis 12. März die Gelegenheit, Spitzenreiter zu treffen, beim Unterrichten und Reiten zu beobachten oder mit den deutschen Zuchtverbänden ins Gespräch zu kommen.
Dressur: Deutsche Dominanz im und unter dem Sattel
Wie schon in Tokio dominierte TSF Dalera unter Jessica von Bredow-Werndl auch in Paris die Dressur, obwohl das Paar im Grand Prix Spécial für Spannung sorgte. Erneut sicherte sich die Trakehner Stute von Easy Game – Handryk, aus der Zucht der 2023 verstorbenen Silke Druckenmüller, Doppel-Gold.
Jessica von Bredow-Werndl begeistert auf der Equitana 2022 das Publikum (c) Equitana
Der Oldenburger Bluetooth OLD (von Bordeaux – Riccione) aus der Zucht des Gestüts Lewitz kehrte ebenfalls mit Teamgold zurück. Sein Reiter Frederic Wandres vom Hof Kasselmann, der in Paris seine ersten Olympischen Spiele bestritt, konnte sich über diesen Erfolg besonders freuen.
Während Isabell Werth mit der dänischen Stute Wendy zwei Medaillen gewann und sich damit zur erfolgreichsten deutschen Olympionikin kürte, setzte das dänische Silber-Team ausschließlich auf deutsche Pferde.
Daniel Bachmann-Andersen ritt den westfälischen Hengst Vayron von Vitalis aus der Zucht von Heinrich Sterthoff, Nanna Skodborg Merrald saß im Sattel des Oldenburgers Zepter von Zack aus der Zucht von Bernhard Sieverding. Catherine Laudrup-Dufour erzielte mit der Hannoveraner Stute Freestyle von Fidermark aus der Zucht von Stephan Kurz das beste Einzelergebnis.
Von den 60 Dressurpferden, die in Paris im Grand Prix starteten, stammten insgesamt 28 aus deutscher Zucht. Darunter waren 13 Oldenburger, acht Hannoveraner, vier Westfalen, ein Pferd des ZfdP, ein Deutsches Sportpferd (Brandenburg-Anhalt) und die Trakehnerstute TSF Dalera.
Versailles neuer Sonnenkönig: Michael Jung
Die Vielseitigkeit in Paris wurde von Pferden aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden dominiert, wobei drei der Goldmedaillengewinner aus deutscher Zucht stammten. Das erfolgreichste deutsch-deutsche Paar war Michael Jung mit dem 16-jährigen Hannoveraner Chipmunk FRH. Im Sattel dieses ehemaligen Bundeschampions schrieb Jung Geschichte, indem er als erster Vielseitigkeitsreiter zum dritten Mal Olympiasieger in der Einzelwertung wurde. Chipmunk FRH, ein Sohn des Contendro I aus der Zuchtgemeinschaft Meyer-Kulenkampff, führt mütterlicherseits auf den bekannten Vielseitigkeitsvererber Heraldik xx zurück.
Grund zur Freude hatte auch Chipmunks Ausbilderin Julia Krajewski. Die Titelverteidigerin von 2021 war kurzfristig als Reservistin mit Holsteiner Nickel (v. Numero Uno) ins deutsche Team nachgerückt. Beide lieferten eine gute Dressur und eine sichere Geländerunde ab und blieben auch im ersten Springen abwurffrei. Lediglich 0,4 Zeitstrafpunkte kamen für sie hinzu, und bei dabei es auch bleiben, denn im zweiten Springen gelang noch eine Nullrunde: 32,1 Minuspunkte ihr Endergebnis, Platz elf.
Julia Krajewski (rechts) nicht bei Olympia aber beim Ausbildungsabend auf der Equitana 2022
(c) Equitana
Zum zweiten Mal Team-Gold und Einzel-Silber in der Einzelwertung gewann der 15-jährige Holsteiner Wallach London von Landos – Quinar, gezüchtet von Ocke Riewerts. Er wurde erneut von Laura Collet geritten. Auch Tom McEwen feierte mit dem Holsteiner JL Dublin von Diarado, gezüchtet von Volker Göttsche-Götze, Team-Gold. Bronze holte der Holsteiner Jefferson von Jacquino, der mit Toshiyuki Tanaka Japans ersten Medaillenerfolg im Pferdesport sicherte. Jefferson wurde von Udo Wagner gezüchtet.
Insgesamt gingen 65 Pferde in der ersten Teilprüfung an den Start, davon sieben Holsteiner, je zwei Hannoveraner und Oldenburger und ein Deutsches Pferd (ZdfP).
Check(er): Erster Einzel-Olympia-Sieg im Springreiten seit 1996
Nach einer herausragenden Qualifikationsprüfung blieb den deutschen Reitern im Finale im Springen dann eine Teammedaille verwehrt. Dafür gab es Team-Silber für den bereits vor drei Jahren in Tokio erfolgreichen Baloutinue, ein 14-jähriger Hannoveraner Wallach von Balou du Rouet - Landor S aus der Zucht von Heinrich Meyer aus Langwedel, vorgestellt von Laura Kraut.
Im Einzelfinale gewann Christian Kukuk die erste deutsche Goldmedaille seit 1996 auf dem Westfalen Checker, gezüchtet von Wolfgang Kipp und im Sport von Otto Becker gefördert.
Insgesamt stammten 26 von 85 startberechtigten Springpferde aus deutscher Zucht, darunter neun Westfalen, sechs Hannoveraner, fünf Holsteiner, vier Oldenburger, in Mecklenburger und ein Deutsches Sportpferd (Brandenburg-Anhalt).