• 06. - 12. März 2025
  • Messegelände Essen

Das richtige Pferdefutter - 7 wichtige Grundsätze

© Shuttertock
Auf der Weide fressen Pferde täglich rund 50 Kilo Gras. 

Bar ohne Namen

Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.

 

Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.

 

 

 

 

Pferdefütterung sollte artgerecht, natürlich und ausgewogen sein. Wir klären, was Freizeitpferde, Senioren und Sportler wirklich brauchen und was zuviel des Guten ist. 

Eine ausgewogene Ernährung für ein fittes und gesundes Pferd - das ist das Ziel. Doch der Weg dahin ist nicht immer vorgezeichnet und kann sich auch je nach Lebenslage verändern. Was für den jungen Wilden passt, ist für den Senior längst nicht mehr das Richtige.  Für spezielle Rassen oder bei diversen Erkrankungen kann der Futterplan noch einmal anders aussehen. Dazu kommt ein großes Angebot an Ergänzungsfuttermitteln und Futterzusätzen, das nicht immer ganz einfach zu durchschauen ist. Wir haben daher mit drei Experten gesprochen, was artgerechte und natürliche Pferdefütterung bedeutet.

Die Basis: Was das Pferd täglich fressen muss

Rohfasern sind die Grundlage der Pferdefütterung. Das bedeutet vor allem hochwertiges Heu in ausreichender Menge, das ohne längere Fresspausen Tag und Nacht zur Verfügung steht. Welche Menge ausreichend ist, lässt sich über pauschale Angaben oder Empfehlungen kaum ermitteln. Denn individuelle Faktoren wie Rasse, Größe, Geschlecht, Alter, Haltung und körperliche Belastung spielen eine entscheidende Rolle. “Die Zusammenstellung von Eiweiß (Raufutter) und Energie (Kraftfutter) sollte auf den Erhaltungsbedarf und die Belastung des Pferdes abgestimmt sein. Kraftfutter ist nur dann sinnvoll, wenn Heu und Stroh den Bedarf alleine nicht mehr decken können”, betont Pferdewissenschaftlerin Constanze Röhm. Sie empfiehlt jedem Besitzer, die Ration für sein Pferd selbst zu berechnen. Wir das genau funktioniert, erläutert sie in ihrem Buch über Pferdefütterung, Rechenhilfen finden sich aber auch online. 

Eiweiß: Weide, Heu und Hafer 

Eiweiß braucht der Pferdekörper vor allem zum Wachstum und für die Versorgung der Muskulatur. Die lebensnotwendigen Proteine stecken vor allem in Gras, Heu und Hafer. Da ein Eiweißüberschuss die Verdauung stören kann und ein Mangel zu Muskelabbau führt, empfiehlt es sich auch hier, genau hinzuschauen.  “Auf der Weide frisst das Pferde etwa 50 Kilo Gras am Tag, also vier Kilo in der Stunde. Wenn es im Winter Heu bekommt, ist es sinnvoll, die Ration zu wiegen, dann zu schauen, wieviel das Pferd frisst und dann den Bedarf auszurechnen”, sagt Constanze Röhm. Sie rät, frühzeitig zu reagieren und nicht zu warten, bis Muskelmasse schwindet. 

Energie: Getreide gibt Kraft 

Getreide ist ein geeignetes Futtermittel für Pferde, die viel leisten - egal ob im Training, beim Wettkampf, in der Zucht oder im Wachstum. Über Hafer oder andere Getreideprodukte bekommen sie die nötige Energie.  Doch nicht alle Pferde vertragen solche Kraftfutter-Rationen. Bei leichtfuttrigen Pferden, Tieren mit geringer körperlicher Belastung, Magenproblemen, Übergewicht, EMS, Cushing oder PSSM ist eine getreidefreie Fütterung sinnvoll. “Wichtigster Energielieferant ist natürlich das Heu. Alternative Energieträger zu Getreide sind zudem Fasern wie Häcksel oder pektinhaltige Komponenten und natürlich Öle und Fette”, erläutert Manuela Muth aus dem Produktmanagement der Firma Marstall. 

Gesunde Pferdefütterung 

Wenn die individuelle Rationsberechnung stimmt, hat das Pferd glänzendes Fell, eine feste Muskulatur, genügend Ausdauer und wenig Fett. Stimmt der Futterplan nicht, macht sich das entweder durch Leistungsabfall, Muskelabbau und hervortretende Rippen oder durch entsprechend starke Gewichtszunahme bemerkbar. “Ein Freizeitreiter kann höchstens 15 Megajoule am Tag durch das Training des Pferdes verbrauchen. Wenn das Pferd ein Sollgewicht von 500 Kilo hat und es wiegt 75 Kilo mehr, ist es nicht mehr vertretbar, es noch uneingeschränkt zu reiten”, betont Constanze Röhm. Denn die zusätzlichen Fettpolster sorgen zusammen mit dem Reitergewicht für eine erhebliche Mehrbelastung  von Gelenken, Bändern und Sehnen. In diesem Fall ist es ratsam, die Menge der Kohlenhydrate zu reduzieren ohne das Pferd hungern zu lassen.  “Heu, Stroh und Holz zum Knabbern sollten immer verfügbar sein. Alles andere wäre eine zu große Belastung für Magen, Leber und Niere”, weiß Constanze Röhm aus Erfahrung. Für zu dünne Pferde empfiehlt sie ad libitum Heu und eine bedarfsgerechte Ergänzung durch Kraftfutter. 

Mineralien, Öl, Zink und andere Futterzusätze

Ein Mineralfutter sollte das ganze Jahr über zur Grundversorgung gehören, weil Heu und Gras in der Regel nicht ausreichen, um den Bedarf des Pferdes zu decken. Öl ist ein zusätzlicher Energielieferant, manche punkten zusätzlich mit Omega-3-Fettsäuren. Einige Ergänzungsfuttermittel sind saisonal sinnvoll: Im Herbst können Spurenelemente wie Zink oder Selen den Fellwechsel unterstützen. Zinkmangel macht sich ebenfalls im Fell bemerkbar: Es ist stumpf, die Haare gehen aus, stellenweise kann auch Juckreiz auftreten. Im Falle von Atemwegserkrankungen können schleimlösende Kräuter als Kur über einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen eine gute Ergänzung sein. “Da ist es ratsam, das Pferd gut zu beobachten. Sofern ein chronischer Reizhusten vorliegt, können Kräuter auch dauerhaft sinnvoll sein”, sagt Diplom-Agrarbiologin Katherine Deindinger von der Firma Masterhorse. Da viele Pferde inzwischen deutlich älter werden, greifen manche Besitzer zu Substanzen, die das Herz-Kreislauf-System unterstützen oder die Gelenke beweglich halten. Zusätze bei Stoffwechselerkrankungen wie PSSM sind ebenfalls sehr gefragt. Wer ein gesundes Pferd hat und gezielt zufüttern möchte, sollte ein Blutbild machen lassen und dann gezielt die Nährstoffe und Spurenelemente ergänzen, die Mangelware sind.

Futter für den Pferdesenior

Für die Ernährung älterer Pferde gibt es ebenfalls keinen pauschal gültigen Plan. Neben Rasse, Belastung und möglichen Erkrankungen ist auch der Zahnzustand entscheidend. Ein Indiz, dass die Pferde Raufutter nicht mehr richtig verwerten können, sind die typischen Heuwickel. “Häufig verlieren die Pferde aber schon früher an Körpergewicht. Daher sollte der Besitzer solche Entwicklungen gut im Auge behalten und bei den regelmäßigen Kontrollen durch Tier- oder Zahnarzt über den Zustand der Zähne sprechen”, betont Tierärztin Elena Feltl von der Firma Agrobs. Wenn die gesamte Heumenge ersetzt werden müsse, könnten sich, je nach Größe, Gewicht und Bedarf des Pferdes, Mengen von acht oder zehn Kilo täglich ergeben - verteilt auf etwa fünf bis sechs Portionen am Tag. “Denn der Magen ist eher klein, so dass ein Pferd pro Mahlzeit nicht mehr als 1,5 Kilo Trockensubstanz aufnehmen sollte.” Das eingeweichte Futter sollte gerade im Sommer auch nicht länger als drei Stunden stehen bleiben, damit es nicht anfängt zu gären. Selbst wenn sie es nicht mehr schlucken können, sollten die Pferde nach wie vor Heu angeboten bekommen. Es dient der Beschäftigung und hilft, den Magen gesund zu erhalten. 

Ernährung bei altersbedingten Erkrankungen

Bei Stoffwechselerkrankungen wie beispielsweise Cushing ist es wichtig, auf Stärke und Zucker zu achten. Diese Pferde sollten möglichst kein Futter bekommen, das Melasse oder Getreide enthält. Bei gesunden Tieren kann es zum Substanzerhalt sinnvoll sein, Maisflakes oder -Cobs mit dem Heuersatz zusammen einzuweichen.  Um die Ration etwas proteinreicher zu gestalten, eignen sich beispielsweise MyoProtein Flakes oder auch Luzerne. Die Menge sollte allerdings begrenzt bleiben, um Leber und Nieren nicht zu stark zu belasten. Aufgrund des erhöhten Calciumgehaltes in der Luzerne sollte der Besitzer jedoch darauf achten, das Verhältnis von Calcium und Phosphor in der Gesamtration zu wahren. Leinsamengranulat oder Leinöl sind als zusätzliche Energiequelle wichtig, ein gutes Mineralfutter deckt den altersbedingt erhöhten Bedarf an Spurenelementen. Mash kann optional zwei- bis dreimal in der Woche dazu kommen, trägt aber nicht dazu bei, die Substanz zu erhalten.