• 18. - 24. März 2027
  • Messegelände Essen

36° und es wird noch heißer … 

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Bar ohne Namen

Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.

 

Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.

 

 

 

 

Endlich Sommer! Ein kühler See, ein Eis und ein schattiges Plätzchen – so lassen sich auch Temperaturen über 30 Grad wunderbar aushalten. Aber wie können wir unseren Pferden das Leben im Hochsommer leichter machen? Hier sind die Antworten.

Eigentlich kommen Pferde als Steppentiere mit sommerlicher Hitze prima zurecht – „vorausgesetzt sie haben die Möglichkeit, ihren Körper herunterzukühlen“, gibt Tierärztin Dr. Annette Wyrwoll zu bedenken. Denn Pferde überhitzen schnell, bis zu zehnmal schneller als Menschen. Das liegt daran, dass sie einen hohen Anteil aktiver Muskelmasse haben, aber relativ wenig Fläche, um Hitze abzugeben. Die Folgen einer Überhitzung – ab 42 Grad wird es kritisch – reichen von niedrigem Blutdruck über Koliken bis hin zu Nierenversagen.

Vier Parameter beeinflussen den Organismus im Hochsommer, erklärt Dr. Wyrwoll: Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftbewegung und Sonneneinstrahlung. Schwitzen ist die Lösung des Körpers, um sich herunterzukühlen. Bei schwülwarmem Wetter ist die Luft jedoch schon so stark mit Feuchtigkeit gesättigt, dass der Schweiß auf der Haut nicht mehr in ausreichendem Maße verdunsten kann. Hier könnte eine frische Brise helfen. Doch wenn die Luft steht, wird es unangenehm. Erst recht, wenn dann auch noch die Sonne vom Himmel knallt. Außerdem muss man bedenken, dass jedes Pferd ein Individuum ist. „Das ist wie bei uns Menschen. Der eine schwitzt sofort, der andere hat weniger Schweißdrüsen“, vergleicht Veterinärin Wyrwoll, die auch selbst züchtet. So sind beispielsweise Lusitanos und PRE besser an hohe Temperaturen angepasst als etwa ein Isländer oder ein Norweger, die aus Regionen kommen, in denen die Temperaturen auch im Sommer kaum je die 30 Grad-Marke erreichen. Hat das Phänomen fehlender Schweißsekretion krankhafte Ausmaße, hat es einen Namen: Anhidrose. Umso wichtiger zu wissen, wie man den Pferden im Sommer Erleichterung verschaffen kann. 

Cool bleiben

Weidepferde müssen im Sommer einen Unterstand oder wenigstens Bäume haben, die ihnen Schatten spenden. Das ist auch deshalb wichtig, weil auch die Pferdehaut empfindlich auf UV-Strahlen reagiert. Fliegendecken und -masken schützen. Alternativ sollten vor allem empfindliche Hautpartien, wie großflächige weiße Abzeichen am Kopf und haarlose Stellen mit Sonnenmilch eingecremt werden.

Freier Zugang zu frischem Wasser ist eine Selbstverständlichkeit. Saufen die Pferde aus Bottichen, sollten diese im Schatten stehen und groß genug gewählt sein, dass das Wasser sich nicht allzu schnell aufheizt. Das Wasser muss regelmäßig ausgetauscht werden. Um die Pferde zum Trinken zu animieren, kann man dem Wasser beispielsweise Apfelsaft beimischen. Das mögen die meisten ausgesprochen gern.

Wenn die Pferde teils auf der Weide und teils im Stall stehen, ist es eine Überlegung wert, sie nachts rauszustellen. Das sollte abends allerdings erst mit Einbrechen der Dunkelheit geschehen. Morgens sollten sie vor der Dämmerung wieder reingeholt werden, da dies die Stunden sind, in denen die Insekten am penetrantesten unterwegs sind. Im Stall hilft ein handelsüblicher Ventilator, um stehende Luft in Fahrt zu bringen, was für die Pferde ebenso angenehm ist wie für uns Menschen.

Und was ist mit Eis? Das geht doch immer! Aber nicht fürs Pferd. Auch wenn die sozialen Medien inzwischen sogar Rezepte für Pferde-Eis verbreiten, ist davon aus tiermedizinischer Sicht abzuraten. Der Verdauungstrakt des Pferdes ist im Sommer nicht darauf eingestellt, sehr kalte oder gar gefrorene Nahrung zu sich zu nehmen. Das belastet den Organismus. Koliken können die Folge sein. Übrigens sollte auch das Trinkwasser nicht zu kalt sein.

Nicht nur Wasser kühlt. Die Industrie hält inzwischen auch spezielle Produkte von Kühlgel bis Kühlgamaschen bereit. Gerade nach dem Training unterstützen sie die Regeneration (übrigens nicht nur im Sommer) und sind angenehm fürs Pferd. Allerdings sollte man aufpassen, dass die Produkte nicht zu lange am Pferdebein bleiben. Die Hersteller geben Empfehlungen, an die man sich halten muss. 

Training im Sommer

Der Hochsommer ist nicht die Zeit, mit konditionellem Aufbautraining zu beginnen. Die Intensität der sportlichen Betätigung bei Hitze sollte dem Fitnesszustand des Pferdes angepasst sein. Das gilt insbesondere für ältere Pferde. Nach einem schweißtreibenden Training ist das Abwaschen ein Muss, denn durch verklebtes Fell kann nachproduzierter Schweiß nicht verdunsten. Dann fällt lapidar gesagt die Klimaanlage aus. Schwitzt das Pferd allerdings schon im Stehen und wirkt angestrengt, sollte es nicht noch zusätzlich belastet werden.

Ansonsten ist es bei Außentemperaturen ab 30 Grad auch im eigenen Interesse, den Wecker früh zu stellen, um die Pferde zu bewegen, ehe die Sonne im Zenit steht und die Umgebung sich in einen Backofen verwandelt hat. Dabei sind die frühen Morgenstunden meist angenehmer als der Abend, weil sich dann die Hitze des Tages angestaut hat. Plant man eine größere Anstrengung mit dem Pferd, etwa einen langen Ausritt oder einen Turnierstart, sollte man das Pferd daran gewöhnen, indem man die Trainingszeiten allmählich verlegt. Gegen 16 bis 17 Uhr ist es im Sommer meist am heißesten. Dem sollte man sich schrittweise annähern. 

Cool down

Die kritischen 42 Grad Körperkerntemperatur sind schnell erreicht, wenn das Pferd bei sommerlichen Temperaturen Höchstleistungen vollbringt. In der Vielseitigkeit hat es sich darum bewährt, die Pferde im Ziel mit Eiswasser zu übergießen, abzuziehen und wieder abzuschwammen.

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Dr. Wyrwoll betont indes: „Nach einer Riesenanstrengung wie einem Geländeritt ist das sinnvoll. Aber nach einem normalen Training reicht Leitungswasser völlig aus.“ Wichtig sei es allerdings, die Pferde nach der Dusche sofort mit einem Schweißmesser abzuziehen. Sonst erhitzt sich das Wasser im Fell und der Effekt verkehrt sich ins Gegenteil. Auch wichtig: Wenn der Wasserschlauch in der prallen Sonne hing oder lag, das Wasser erst so lange laufen lassen, bis es kühl aus dem Schlauch kommt. Die übliche Temperatur von Leitungswasser liegt bei ca. 15 Grad Celsius. Das ist deutlich unter der eigenen Körpertemperatur des Pferdes von 37 bis 38 Grad Celsius und damit gut zur Abkühlung geeignet.

Man beginnt normalerweise an den Gliedmaßen, fängt hinten an, dann die Vorderbeine und anschließend die übrigen Muskelgruppen. So kann man den Kreislauf an die Kälte gewöhnen. Mitunter hört man, die Nierenpartie solle ausgespart werden. Dr. Annette Wyrwoll hat hier eine Faustregel: „Wenn ich mit Weste und Pullover im Ziel stehe, schwammen wir auch die Vielseitigkeitspferde nur mit normal temperiertem Wasser auf der Sattellage und zwischen den Beinen ab. Aber wenn es so heiß ist, dass ich das Gefühl habe, dass ich selbst am liebsten den Kopf in den Eimer tauchen würde, dann kann man die Pferde auch ganz abwaschen inklusive Nierenpartie.“

Eine Studie aus Japan, die 2018 mit Rennpferden durchgeführt wurde, hat übrigens gezeigt, dass kontinuierliches Kühlen mit Leitungswasser der effektivste Weg ist, die Körpertemperatur des Pferdes rasch zu senken. Das hat noch besser funktioniert als das Übergießen mit Eiswasser in dreiminütigen Abständen. 

Gefahr Hitzschlag

Die Möglichkeit einer Überhitzung besteht aber nicht nur bei Anstrengung, sondern beispielsweise auch, wenn das Pferd aus welchen Gründen auch immer zu lange der prallen Sonne ausgesetzt war. Symptome eines Hitzschlags sind: starkes Schwitzen ohne Anstrengung, Apathie, unkoordiniertes Gangbild, das Pferd fühlt sich heiß an, es frisst nicht, seine Muskulatur verkrampft sich, Dehydrierung. Letzteres lässt sich über den Hautfaltentest herausfinden: Man greift eine Hautfalte zwischen Daumen und Zeigefinger und lässt wieder los. Wenn die Haut sich nicht sofort glattzieht, sondern einen Moment stehenbleibt, ist das ein Hinweis, dass dem Pferd Flüssigkeit fehlt. Treffen eines oder mehrere dieser Symptome zu, heißt es schnell handeln: Das Pferd sofort aus der Sonne holen, kühlen und Wasser anbieten, Tierarzt informieren. 

Salz in der Suppe

Über den Schweiß verliert der Körper Mineralien. Daher hält der Handel allerlei Produkte bereit, die einem Mangel vorbeugen sollen. Dr. Annette Wyrwoll relativiert jedoch: „Der Großteil des Schweißes besteht aus Kochsalz, NaCl. Von daher ist es eigentlich nicht notwendig, spezielle Elektrolyte zu geben.“ Das könne sogar gefährlich werden, denn ein Überschuss des einen Mineralstoffs kann zu einem Mangel des anderen führen. Darum rät sie: „Sinnvoll ist es, einen handelsüblichen Salzleckstein in der Box zu befestigen oder einen Esslöffel Kochsalz über das Krippenfutter zu geben.“ Tipp: Bröckchen von Salzlecksteinen kann man auch wunderbar mit aufs Turnier nehmen und in die Anhängerkrippe legen – aber das Tränken nicht vergessen!