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Bernd Hackl vermittelt am 7. April seine Trainingsphilosophie in einem großen Ausbildungsabend.
17. Dezember 2021, von Dominique Schroller
Bernd Hackl: Vertrauen ist keine Einbahnstraße
Der Pferdeprofi gibt sein Wissen beim großen Equitana-Ausbildungsabend powerd by Texas Trading am 7. April weiter. Bereits vorab gibt er ein paar Tipps, was für ihn zu einer guten Verständigung zwischen Reiter und Pferd dazu gehört.
Schwierige Fälle sind sein Spezialgebiet – das gilt sowohl für Pferde, als auch für Reiter. Bernd Hackl sorgt dafür, dass sich beide besser verstehen und eine Verbindung zueinander aufbauen. Warum er zur Beziehungspflege einen rustikalen Wanderritt anstelle eines Mallorca-Urlaubs empfiehlt, hat er uns im Interview verraten. Live könnt ihr ihn beim Equitana-Ausbilungsabend am 7. April powerd by Texas Trading in Essen erleben.
Was sind die wichtigsten Dinge, die Du von den Pferden gelernt hast?
Bernd Hackl: Loslassen können. Vertrauen ist keine Einbahnstraße. Ich kann nicht immer auf Nummer sicher gehen und alles kontrollieren wollen. Ich muss auch einfach mal zulassen, was geschieht und auf die Situation reagieren und für alle das Beste aus der Situation herausholen. Ich wollte früher alles kontrollieren und jetzt kann ich loslassen.
Was macht nach Deiner Erfahrung aus einem Reiter einen Pferdemenschen?
Bernd Hackl: Ich gebe meinen Reitern ganz oft einen Tipp. Denn ich höre häufig: Wenn das Pferd in Beritt ist, dann fliegen wir noch sechs Wochen nach Mallorca und dann komme ich wieder und hole mein Pferd ab. Und dann sage ich: Weißt Du, was Du besser machst, fliege nicht nach Mallorca, sondern komme sechs Wochen zu mir oder komme nur fünf Wochen zu mir, stelle Dich auf Dein Pferd ein und in der sechsten Woche packst Du Dein Pferd ein und gehst auf einen Wanderritt – so richtig mit Schlafsack und Lagerfeuer. Und dann garantiere ich Dir, Du bekommst eine ganz andere Beziehung zu Deinem Pferd und eine ganz andere Einstellung zu der ganzen Sache.
Welche Grund-Ausbildung empfiehlst Du für jedes Pferd?
Bernd Hackl: Es wäre gut, wenn wir eine ganz einfache Basis für jedes Reitpferd als Grundvoraussetzung festlegen würden. Jedes Reitpferd sollte am Halfter und mit Führstrick Schritt, Trab, Galopp zu reiten, anzuhalten, zu wenden und rückwärts zu richten sein. Darauf kann ich immer zurückgreifen und dann entscheiden, ob es ein Dressur- oder Springpferd wird, es im Reining- oder Cutting-Sport geht oder in der Working Equitation zum Einsatz kommt.
Was können Reiter tun, um Ihr Pferd besser zu verstehen?
Bernd Hackl: Aus meiner Sicht viel ins Gelände. Natürlich gehört reiterliches Können dazu. Einfach aufsteigen, losreiten und dann lerne ich es schon irgendwie - das geht natürlich schief. Aber wenn jemand reiten kann und das Pferd ausgebildet ist, dann viel ins Gelände und viel draußen machen.
Wo haben die Leute, die bei Dir Rat suchen, den größten Bedarf?
Bernd Hackl: Ganz ehrlich – beim Thema Verladen. Die meisten haben drei Ängste: Die erste ist der Verlust der Bremse, die zweite ist der Verlust der Lenkung und dritte ist “Hoffentlich steigt mein Pferd in den Anhänger”. Wir haben einen Verladetag angeboten und ausgeschrieben, dass wir Pferde suchen. Wir hatten in kürzester Zeit 200 Bewerbungen. Das ist wirklich krass. Wenn ich meine Pferde verlade, dann mache ich die Rampe auf und dann liegt die Verladezeit unter einer Minute.
Verladen lernen – ganz einfach mit diesen Tipps von Bernd Hackl
Noch mehr über Bernd Hackl und seine Ausbildungsphilosophie hört Ihr in unserem Podcast
Karten für den Ausbildungsabend am 7. April 2022 um 20 Uhr mit Bernd Hackl gibt es ab sofort in unserem Ticketshop