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Das gezielte Training im Wasser und weitere Methoden können den Heilungsprozess nachhaltig unterstützen.
2. August 2022, von Dominique Schroller
Rehamaßnahmen - Methoden, Kosten, Wirkung
In der neuen Equitana Sprechstunde geht es darum, das Pferd nach einer Verletzung wieder richtig fit zu machen. Wir zeigen, welche Möglichkeiten es gibt und wie hoch die Erfolgsaussichten sind.
Diesmal geht es nicht um eine spezielle Erkrankung und deren Behandlung, vielmehr beschäftigen wir uns uns im Rehazentrum Equiness mit verschiedenen Methoden, die das Pferd nach Sehnenverletzungen, Bänderproblemen oder anderen Erkrankungen des Bewegungsapparates wieder auf die Beine bringen. Was wie hilft, erläutert uns Tierärztin Sarah Czekal von der Klinik Burg Müggenhausen.
Ziel eines Reha-Aufenthaltes
Gezielte Rehabilitationsmaßnahmen können den Genesungsprozess beispielsweise nach akuten Verletzungen sinnvoll unterstützen. Sie können dazu beitragen, das Risiko von Rückfällen zu verringern und unterstützen auch den Besitzer dabei, das Pferd auf dem Weg zurück ins Training zu begleiten.
Der richtige Zeitpunkt
Der richtige Zeitpunkt für den Beginn einer Reha-Maßnahme richtet sich nach der Art der Verletzung. In vielen Fällen lässt sich der Genesungsprozess bereits in einem sehr frühen Stadium unterstützen. Offene Wunden müssen auf jeden Fall zunächst verheilt sein. Danach können die Maßnahmen jedoch sehr zeitnah starten, um die Heilung bestmöglich zu begleiten.
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Eine stationäre Rehabilitation hat in der Regel eine höhere Wirksamheit.
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Der Aquatrainer ermöglicht einen schonenen, aber sehr effektiven Muskelaufbau.
Stationär versus ambulant
Die Vorteile eines stationären Aufenthalts gegenüber ambulanten Maßnahmen ist das tägliche Programm. Das erhöht die Wirksamkeit im Vergleich zu einem sporadischen Programm deutlich. Damit steigen zugleich auch die Erfolgsaussichten der Rehabilitation. Die Dauer des Aufenthalts ist abhängig von der jeweiligen Diagnose. Nach einer Sehnenverletzung sollte der Besitzer etwa sechs Wochen einplanen. Es besteht auch die Möglichkeit, das Pferd in der Reha-Einrichtung schonend antrainieren zu lassen und die Zeit dort dann entsprechend zu verlängern. Stationäre Maßnahmen von vier Wochen oder noch kürzeren Intervallen bringen voraussichtlich nicht den gewünschten Erfolg, da sich die Pferde an Abläufe und Trainingsgeräte erst gewöhnen müssen.
Der Aquatrainer
Im Aquatrainer bewegen sich die Pferde auf einem Laufband, das sich in unterschiedlicher Höhe mit Wasser fluten lässt. Der Wasserwiderstand sorgt für einen effektiven Muskelaufbau ohne Gelenksstrukturen, aber auch Bänder und Sehnen zu belasten. Die Füllhöhe richtet sich nach dem Befund und dem Trainingszustand und lässt sich - in Absprache mit dem Tierarzt - für jedes Pferd individuell einstellen. Bei Rückenproblemen oder zur Verbesserung des allgemeinen Trainingszustandes kann der Aquatrainer ebenfalls eine sinnvolle Unterstützung sein.
Die Vibrationsplatte
Auf der Vibrationsplatte stehen die Pferde, während sich nur der Untergrund bewegt. Die Vibrationen des Gerätes regen die Durchblutung an und unterstützen damit beispielsweise die Heilung von Sehnenverletzungen, fördern den Aufbau von gesundem Gewebe und stärken die gesamten Körperstrukturen.
Erfolgsaussichten und Kosten
Die Kosten sind abhängig von den einzelnen Maßnahmen und der jeweiligen Einrichtung. Der Besitzer sollte jedoch Ausgaben zwischen 1500 und 2000 Euro pro Monat einkalkulieren. Die Dauer der Maßnahme und die Erfolgsaussichten sind abhängig von der jeweiligen Verletzung. Grundsätzlich können individuell angepasste Rehamaßnahmen den Heilungs- und Regenerationsprozess nachhaltig unterstützen und das Risiko von Rückfällen minimieren.
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Die Vibrationen der Platte regen die Durchblutung an.